Im Rahmen des nichttraumatologischen Schockraummanagements zur Versorgung kritisch kranker Patienten werden akute Störungen der Vitalfunktionen rasch detektiert und behandelt. Beim „primary survey“ (Erstversorgung) dient das etablierte ABCDE-Schema der strukturierten Untersuchung aller relevanten Vitalparameter. Akute Störungen werden hierbei unmittelbar detektiert und therapiert. „C-Probleme“ stellen den größten Anteil der ABCDE-Störungen bei nichttraumatologischen Schockraumpatienten dar und zeichnen sich durch eine hämodynamische Instabilität infolge hypovolämischer, obstruktiver, distributiver oder kardiogener Schockformen aus.
Michael M et al. „C-Probleme“ des nichttraumatologischen Schockraummanagements. Notfall Rettungsmed 2023 · 26:81–92 (PDF) OPEN ACCESS
- C-Probleme stellen mit einem Drittel den größten Anteil der Leitsymptome im Rah- men des nichttraumatologischen Schockraummanagements dar.
- Ein strukturiertes und entschlossenes Vor- gehen („Treat first what kills first“) ist bei allen kritischen Patienten erforderlich, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
- Die Notfallsonographie stellt eine diagnostische Schlüsselintervention dar, wesentliche Ursachen der Schocksymptomatik lassen sich hiermit differenzieren und wichtige Therapieschritte ableiten.
- Volumen- und Katecholamintherapie sind bei Notfällen mit C-Problemen wichtige therapeutische Maßnahmen.
- Ein fachübergreifendes interdisziplinäres Vorgehen (Notfallmedizin, Kardiologie, Gastroenterologie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Gefäßchirurgie, Herz-/Thoraxchirurgie, Gynäkologie, Urologie, Anästhesie) unter Leitung eines Notfallmediziners ist bei C-Problemen essenziell, um den Schockraumpatienten adäquat zu versorgen.
Abhängig von den lokalen Versorgungsstrukturen umfasst die nichttraumatologische Schockraumversorgung hierbei auch die Stabilisierung von Patienten mit akutem Koronarsyndrom oder nach prähospitaler Reanimation (Cardiac Arrest Center).
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